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Börsenweisheit des Monats: „Lebe aktiv, investiere passiv“ (Holger Grethe)

20 Aug 2024— 01:08 Uhr

Im August ist Sommerzeit. Draussen aktiv sein, Freunde treffen, Grillen, Urlaub geniessen – für viele von uns ist der August der ultimative Sommermonat.

Deswegen: jetzt gerade leben wir sehr aktiv. Soweit, so weise.

Aber was heißt eigentlich passiv investieren?

Schrumpfende Renten und Niedrigzinsen verunsichern viele Sparer: Wie können sie heute noch ihr Geld gewinnbringend für die Zukunft anlegen? Viele Anlagemöglichkeiten mit attraktiven Renditechancen sind aber sowohl mit einem hohen Risiko als auch einem erheblichen Zeitaufwand verbunden und schrecken viele Anleger ab. Deshalb liegt inzwischen das sogenannte passive Investiere im Trend. Hier treffen regelmäßiger Finanzfluss und einfache Umsetzung zusammen, um passives Einkommen aufzubauen.

Was ist wichtig zu wissen?

Beim passiven Investieren werden keine einzelnen Aktien herausgepickt, sondern man versucht, die gesamte Marktsituation in einem Portfolio abzubilden. Dabei ermöglichen ETF`s eine günstige Investition in viele Aktien gleichzeitig. Die Erfolgsquote beim passiven Investieren ist nachweislich erfolgreicher als die aktive Variante. Das Ganze funktioniert völlig unabhängig von Ihnen und ist daher zeitsparend und kosteneffizient. Passive Anlagen wie das Investieren in ETF`s sind rational und folgen klaren Marktregeln – aktiv gemanagten Fonds sind nie frei von Emotionen.

Was unterscheidet aktives von passivem Investieren?

Beim aktiven Investieren beobachtet ein Anleger den Markt und entscheidet, welche Aktien unter- oder auch überbewertet sind. In diese investiert er oder sie in der Erwartung, dass der Aktienkurs sich mit der Zeit auf den von ihm oder ihr prognostizierten Wert korrigieren wird und er oder sie beim Verkauf der Aktie Gewinn macht. Die aktive Auswahl von Aktien heißt Stockpicking. Anleger und Anlegerinnen können auch in aktiv gemanagte Fonds investieren. Hier entscheidet ein Fondsmanager oder eine Fondsmanagerin, in welche Unternehmen das Geld der Anleger gesteckt wird. Aktive Investoren versuchen, die Marktrendite zu übertrumpfen. Passive Investoren hingegen sind überzeugt, dass man den Markt nicht schlagen kann. Sie investieren daher in ein durchschnittliches Weltportfolio und erhalten dafür die durchschnittliche Marktrendite.

Wer schafft mehr Rendite?

Eine Untersuchung von S&P Dow Jones, einem Indexanbieter, hat die Performance von aktiv gemanagten Fonds über 10 Jahre beobachtet. Das Ergebnis: 98% der Fondsmanager von globalen Aktienfonds blieben unter der Rendite des Vergleichsindex. Unter aktiven Aktienfonds, die in den deutschen Markt investieren, lagen ebenso ganze 80% unter der Indexrendite. Das heißt, im untersuchten Zeitraum hat nur jeder fünfte aktiv gemanagte Fonds nach Gebühren mehr Rendite eingebracht als der Vergleichsindex.

Ist der Finanzmarkt effizient?

Die Basis des passiven Investierens ist die Effizienzmarkthypothese. Aufgestellt wurde sie von Eugene Fama, einem Wirtschaftswissenschaftler. Er meint, dass in einem effizienten Kapitalmarkt alle vorhandenen Informationen im Preis eines Wertpapiers zusammenfließen – und unser Markt sei ein ebenso effizienter Markt. Heißt, alle Kennzahlen, Umstände, Hintergrundinformationen und Prognosen werden automatisch im Preis einer Aktie widergespiegelt.

In der Quintessenz bedeutet die Effizienzmarkttheorie, dass sich an der Börse keine „Extra“-Gewinne durch Informationsvorsprünge erzielen lassen, weil der Markt diesen Vorsprung durch die sofortige Verarbeitung bei der Kursbildung eliminiert. Anders ausgedrückt: man kann nicht schlauer sein als der Markt. Kurzzeitige Überrenditen sind zwar möglich, aber letztlich rein zufällig und „nicht steuerbar“. Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich wichtige Schlussfolgerungen für Investment-Entscheidungen:

Eine aktive Anlagestrategie zu verfolgen, macht keinen Sinn. Denn es ist dauerhaft nicht möglich, den Markt zu schlagen. Der Versuch, durch Analysen und Research Informationsvorsprünge zu gewinnen, verursacht Kosten, die sich auf Dauer nicht in zusätzlichen Erträgen niederschlagen. Wer dagegen passiv investiert und sich darauf beschränkt, „den Markt“ zu kaufen, erzielt zwar nicht mehr als eine marktkonforme Rendite, vermeidet aber überflüssige Kosten und stellt sich unter dem Strich besser als ein aktiver Investor. In diesem Sinne kann die Effizienzmarktheorie als ein Plädoyer für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) gesehen werden. Die Index-Abbildung bedeutet eine Orientierung am Markt-Querschnitt.

Warum besser „buy and hold“ statt Spekulation?

Buy-and-Hold bedeutet: Anteile kaufen und halten. Das geht mit unterschiedlichen Produkten, auch mit Einzelaktien. Als passiver Investor haben Sie einen langen Anlagehorizont, halten Ihre Anlagen also über möglichst viele Jahre. Sie sitzen – mit unserer Unterstützung – kurzfristige Kursschwankungen aus, hecheln keinen Trends hinterher, lässen sich nicht von vermeintlichen Geheimtipps locken. Als passiver Investor schauen Sie nur unregelmäßig in Ihr Depot, denn das Ziel ist schließlich, erst mal nicht auf das Geld zuzugreifen, sondern es langfristig für sich arbeiten zu lassen. Sie vermeiden es zu spekulieren, gehen also nicht davon aus, dass ein persönliches Wissen und Bauchgefühl den Markt schlagen.

Was sind die Vorteile beim passiven Investieren? 

Beim Vergleich zwischen aktivem und passivem Investieren punkten passive Investments mit vielen Vorteilen:

Weniger Zeitaufwand

Die aktive Teilnahme an der Börse erfordert Zeit, denn man muss sich vor jedem Investment viele Informationen zum Markt und zu den Unternehmen für die Entscheidungsfindung einholen. Beim passiven Investieren müssen sich Anleger lediglich zu Beginn überlegen, wie viel Geld sie investieren möchten und welche Art der Geldanlage sie kaufen möchten. Bei ETFs können sie beispielsweise zwischen verschiedenen Indexfonds wählen, etwa Immobilien ETFs oder sogar nachhaltige ETFs. Danach können Investoren den Markt für sich arbeiten lassen.

Risikostreuung

Wer mit Aktien handelt, weiß, wie wichtig eine möglichst breite Streuung im Portfolio ist. Dieser Aspekt ist bei passiven Investments sehr wichtig. Bei ETFs wird z. B. gut gestreut, weil die Indexfonds ebenso wie die Indizes, die zahlreiche Unternehmen beinhalten, selbst gut gestreut sind. So erreichen Anleger mit sehr wenig Aufwand eine breite Diversifikation.

Niedrige Gebühren

Die passive Geldanlage ist im Vergleich zum aktiven Investieren deutlich günstiger. Zum einen sind die Verwaltungsgebühren für passiv gemanagte ETFs und Co. wesentlich geringer und zum anderen fallen nicht immer wieder Ordergebühren an, wenn beim aktiven Investieren etwas im Portfolio geändert werden muss. Auch hohe Aufgabeaufschläge, wie sie z. B. beim Fondssparplan üblich sind, fallen so weg.

Was sind mögliche Nachteile der passiven Geldanlage?

Jede Anlagestrategie hat auch ihre Nachteile, das schließt auch passives Investieren mit ein:

Keine höheren Renditen

Die Rendite bei passiven Investments orientiert sich immer am Markt, bei ETFs z. B. an den entsprechenden Markt-Indizes. Das macht es so gut wie unmöglich, den Markt zu übertrumpfen und eine höhere Rendite zu erzielen.

Trends folgen

Sind bestimmte Trends auf dem Finanzmarkt zu spüren, ist es mit einer passiven Geldanlage nicht so einfach, den Entwicklungen zu folgen. Es gibt zwar auch ETFs, die spezialisiert sind und damit auch Branchentrends folgen können, wie etwa erneuerbare Energien-ETFs, aber an spontan aufkommenden Trends können Anleger so nicht teilhaben. Das muss aber kein wirklicher Nachteil sein. Denn das passive Investment schützt Anleger vor einem bestimmten Risiko – so ein Boom kann sich nämlich auch schnell in eine Blase verwandeln, die irgendwann platzt.

Konjunktur

Wenn Du passiv investierst, lässt Du den Markt für Dich arbeiten. Daher beeinflusst die Konjunktur auch stets die Rendite. Läuft es gut, sind bei ETFs und Co. gute Renditen zu erwarten. Gibt es eine wirtschaftliche Rezession, erfahren auch passive Investments Verluste. 

Fazit: Deshalb kann sich passives Investieren für Sie lohnen!

Passives Investieren ist vor allem interessant für Sparer und Investoren, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen, aber ein gewisses Risiko scheuen. Es gibt zwar auch bei passiven Investments – wie bei allen Wertpapieren – bestimmte Risiken, in der Regel handelt es sich dabei aber um eine risikoärmere Geldanlage. Besonders Anleger mit wenig Zeit oder Erfahrung an der Börse und anderen Märkten können passiv investieren und dabei langfristig Vermögen aufbauen.

Außerdem können Sie Gebühren sparen, denn beim passiven Investieren entfallen die Kosten für das aktive Fondsmanagement.

Quellen: finanzfluss.de, focus.de, propvest.de, wikipedia.de

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