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Von finanziellem Analphabetismus – oder wie in Deutschland mit der Aktienrente jeder von Aktien profitieren könnte

15 Mai 2024— 01:05 Uhr

Renteninformation

Im Podcast „ABSOLUTE MEHRHEIT“ sagte FDP-Politiker Konstantin Kuhle am 19.03.2024: „Wir haben ein Problem mit finanziellem Analphabetismus in Teilen der Gesellschaft.” Was er damit meint und was das bedeutet, beleuchten wir in diesem Blogbeitrag.

Der Hintergrund

Mehr als 130.000.000.000 Euro – das ist die Summe, die der norwegische Staatsfonds im ersten Halbjahr 2023 an Wert gewonnen hat. Der Grund für diese 130 Milliarden Euro ist der starke Aktienmarkt. Aktien, da war doch was! FDP-Chef Christian Lindner will die Aktienrente in Deutschland einführen, damit die Rente auch hierzulande für künftige Generationen einigermaßen stabil bleibt.

Von SPD, Grüne und (logisch) der Linkspartei hagelt es dafür regelmäßig Kritik, einige Politiker bezeichnen die FDP-Pläne populistisch als „Casino“ und „Glücksspiel mit unserer Rente“. Für diese Kritiker war es ein gefundenes Fressen, als der Wert des norwegischen Staatsfonds im ersten Halbjahr 2022 wegen des Ukraine-Kriegs und der Inflationsangst absackte.

Dass er seit seiner Auflegung im Jahr 1996 trotz aller Krisen (Kriege im Balkan, Afghanistan, Irak, Finanz-, Banken- und Eurokrise, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg) rund 580 Milliarden Euro Rendite einfuhr, wird ausgeblendet – und es herrscht wie jetzt ohrenbetäubende Stille nach dem erneuten Wertzuwachs des norwegischen Fonds.

Die Frage

Wie umgehen mit dem aktuellen Rentensystem?

Die Antwort

Die Rente muss an die Börse – wie in anderen europäischen Ländern.

Die Situation

Viele Leute glauben immer noch, dass sie im Laufe ihres Arbeitslebens für ihre Rente einzahlen – und das dann irgendwann ausbezahlt bekommen. Aber das ist nicht so. Man bezahlt in einen Topf ein und daraus werden die Renten für diejenigen bezahlt, die aktuell in Rente sind.

Ist man dann selber in Rente, bekommt man aus dem Topf, was drin ist. Je weniger Leute einzahlen, desto weniger ist das – und desto weniger wird ausbezahlt.

Das ist aktuell in Deutschland der Fall. Dazu kommen immer wieder Rentenversprechungen, wie „die Mütterrente“, „die Rente mit 63“, „die Grundrente“, die die Rentenkasse zusätzlich belasten.

Daher schiebt die Regierung jedes Jahr – Achtung! – 100 Milliarden Euro in den Rententopf, um das System irgendwie am Laufen zu halten. Und das wird immer mehr.

Grundsätzlich sind sich alle einig, dass das System der umlagefinanzierten Rente so erhalten bleiben muss– aber zusätzlich soll es eine sogenannte Aktienrente geben.

Die funktioniert so: Bürgerinnen und Bürger in Deutschland müssen einen bestimmten Prozentsatz ihres Nettoeinkommens in Fonds und/oder Aktien anlegen (z.B. 1% oder 1,5%). Entweder in Eigenregie oder aber der Staat legt es entsprechend an. Erwerbstätige, die sich diese Summe nicht leisten können, werden vom Staat entsprechend unterstützt. Am Ende bekommen alle als Rentner oder Rentnerinnen Geld aus der Rentenkasse und zusätzlich Geld aus der Aktienanlage.

Andere Länder machen es seit Jahren vor.

Schweden war 1999 eines der ersten Länder Europas, die auf die demographische Herausforderung einer immer älter werdenden Bevölkerung seine Altersvorsorge reformierte. Hier müssen 2,5% für Aktienfonds investiert werden – wahlweise in den staatlich geführten, aktiv verwalteten Fonds oder in einen von über 100 privaten Fonds.

Oder Norwegen, wo der Staatsfonds 2023 einen Rekordgewinn verbuchen konnte.

Der Boom der Technologieaktien hat dem norwegischem Staatsfonds –  dem weltweit größtem staatlichen Vermögensfonds – einen Überschuss von 2,22 Billionen Norwegische Kronen (ca. 196 Milliarden Euro) beschert. Damit lag die Rendite bei 16.1 Prozent. Der 1996 gegründete, staatliche Pensionsfonds investiert die Einnahmen aus dem norwegischem Öl- und Gassektor. Mit den Investitionen will Norwegen für die Zeit vorsorgen, wenn die fossilen Reserven des Landes zur Neige gehen. Der Fonds ist weltweit an mehr als 8.800 Unternehmen beteiligt, wobei er 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien besitzt.

Im Schnitt liegt in Norwegen die staatlich garantierte Rente bei umgerechnet 1.600 Euro. Weniger Rente kriegt niemand, der 40 Jahre lang Mitglied der Sozialversicherung war. Selbst, wenn man nie gearbeitet hat. Der Staatsfonds fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt wird. Verwaltet wird er von der Zentralbank.

Natürlich sind Börsen im Allgemeinen und Aktien im Speziellen keine Einbahnstraßen. Doch langfristig steigt der Markt immer, im Durchschnitt jährlich zwischen fünf bis sieben Prozent. Und die Rentenlücke in Deutschland ist eklatant – dass wir Ideen und Mut brauchen, um die deftige Lücke für künftige Generationen zu stopfen, ist klar.

Warum wird dann immer noch gezögert bei der Umsetzung?

In Deutschland gibt es keine nennenswerte Aktien- und Anlagekultur. Diese Form der Geldanlage ist in den Augen vieler immer noch etwas nur für Reiche und hat auch immer etwas Schnöseliges, Zocker mäßiges.

Auf der anderen Seite gibt es aber immer mehr junge Menschen an der Uni oder in Ausbildung, die jeden Monat Geld – und sei es auch nur 10 Euro – online in ETFs schieben, weil sie wissen, dass es dann mit 65 ganz gut Geld gibt.

Und was können Sie tun? Selber für Ihre Rente vorsorgen.

Das ist seit Jahren ein Herzensthema für uns! Nicht umsonst ist unser Leitmotiv Vermögen aufbauen – verwalten – erhalten.

Damit Sie – unabhängig von den Rentensystementwicklungen – frei und selbstbestimmt Ihren Ruhestand genießen können.

Rufen Sie uns gerne an und vereinbaren eine Sprechstunde.

Abschließend möchten wir gerne noch den Börsen-Guru André Kostolany zitieren:

Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.

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