Soziales Engagement ist für uns seit Jahren eine Herzensangelegenheit.
Deswegen stellen wir an dieser Stelle immer wieder Organisationen vor, die wir für ihr Engagement für die Menschen und die Umwelt unseres Planeten bewundern.
Heute: die Kinderhilfe Afghanistan
Zum Ende dieses Jahres verschickte die Familie Erös diesen Rundbrief, den wir gerne mit Ihnen teilen würden:
„Liebe Freunde der Kinderhilfe Afghanistan
Angesichts der vielen schrecklichen Kriege und Konflikte auf unserem Erdball geraten die Afghanen immer mehr in Vergessenheit. Die regierenden Taliban unterbinden zwar erfolgreich Drogenanbau und -herstellung, schwere Kriminalität und Korruption. Die Entwicklung des Landes aber nach 42 Jahren ununterbrochener Kriegszeit ist desaströs. Seit die Taliban nach dem kläglichen Abzug der Nato 2021 Afghanistan vollständig beherrschen, hat sich die Arbeitslosigkeit noch mal verdoppelt, die Hälfte der Bevölkerung hungert, 45 % der Kinder unter 5 Jahren sind wachstumsverzögert, eine schrecklich und schlimme Last, auch künftig!
Wegen Ihrer brutalen, dummen und kurzsichtigen Politik gegenüber den Frauen boykottiert die Welt Afghanistan und lässt sie politisch sowie wirtschaftlich komplett allein. Auch unsere sog. feministische Außenpolitik sieht sich leider nicht genötigt, Einfluss zu nehmen, den Mädchen und Frauen wieder zu Gleichberechtigung, zu höherer Bildung/Abitur und Studium zu verhelfen. So ist es eigentlich die wichtigste Aufgabe der Kinderhilfe, vor Ort in kulturkompetenten Gesprächen, politische Entscheidungsträger, Provinzgouverneure, Bürgermeister, Maliks, die Vernünftigeren unter den Taliban, Hochschullehrer und unsere Lehrerinnen und Ärztinnen zu ermutigen, diesen verhängnisvollen Ausschluss der Hälfte der afghanischen Bevölkerung von jeglichem öffentlichen Leben zu bekämpfen. Damit es auch in Zukunft noch Ärztinnen und Lehrinnen in Afghanistan geben wird! Die Kinderhilfe versucht daher alle Möglichkeiten zu nutzen, den Frauen zu helfen. So dürfen auch ältere Mädchen /junge Frauen Computerschulen oder Nähschulen besuchen. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr zusätzliche neue Klassen dafür an unseren Schulen in Jalalabad/Nanghahar, eingerichtet. Unsere teilweise schon mehr als 20 Jahre alten Schulgebäude lassen wir Schritt für Schritt renovieren. Oberstufenlehrerinnen unterrichten jetzt die Mädchen in den Klassen 1 – 6, was zur Folge hat, dass sich die Zahl der Unterstufenschülerinnen landesweit verdoppelt hat, Mädchen also wenigstens Lesen, Schreiben, Rechnen… lernen können.
Viele Lehrerinnen führen Oberstufenunterricht auch heimlich im Privaten durch. Auf alle Fälle stärken wir allen unseren Lehrerinnen den Rücken und haben auch dieses Jahr wieder mit ihnen demonstrativ und fröhlich den Internationalen Frauentag gefeiert, verbunden mit einem zusätzlichen Gehalt für jede. Die Medizinstudentinnen, die mit einem Stipendium der Kinderhilfe ihr Medizinstudium begonnen hatten, dürfen damit momentan wenigstens den Beruf der Hebamme oder Krankenschwester erlernen. Diese Stipendien lassen wir dafür weiterlaufen und nehmen weitere neue Mädchen in das Programm auf. In der Dewanbigi Klinik am Stadtrand von Kabul, einer Klinik für mittellose Afghanen, bezahlt die Kinderhilfe weiterhin Ärztinnen und Krankenschwestern, regelmäßige Impfprogramme und monatliche Nahrungsmittelverteilung für Kleinkinder.
Sehr dankbar ist uns der Dekan der Medizinischen Fakultät in Jalalabad. Wir fördern dort schon lange durch eigens erstellte Medizinbücher, mittlerweile digital und mit neuen Computerklassen, die Medizinerausbildung sehr maßgebend. Die von der Kinderhilfe eingerichtete Frühchen Station läuft weiter, aber: diese und der gesamte Klinikbetrieb ist eigentlich einer (Uni-) Klinik unwürdig; es fehlt an allen Ecken und Enden an probater Gerätschaft und einfachster Ausstattung. Das hat vor allem unsere Söhne Urs und Welf sehr ergriffen, die die für heuer letzte Inspektionsreise in Afghanistan unternommen haben.
Urs und Welf Erös in Afghanistan
Künftig werden unsere 5 erwachsenen Kinder, je nach Aufgabe und Herausforderung, schrittweise das Engagement der Kinderhilfe in Afghanistan mitbestreiten und weiterführen. So hat sich Urs vorgenommen, die Ausstattung der Uniklinik mit ausrangierten Geräten deutscher Praxen / Kliniken zu verbessern. Ein anderer Schwerpunkt war auch dieses Jahr wieder die Ausrüstung weiterer kleiner Klinikambulanzen auf dem Land und in den Bergen mit Photovoltaik zur Stromversorgung. Ebenfalls haben wir viele Brunnen auf dem Land mit Photovoltaik und elektrischen Pumpen versehen, um den meist kleinen Kindern, die für die Wasserversorgung der Großfamilien verantwortlich sind, diese schwere Arbeit zu erleichtern. Und auch in diesem Jahr mussten die Mitarbeiter der Kinderhilfe immer wieder ausrücken zur Nothilfe: bei kleineren Erdbeben, aber vor allem wegen sintflutartiger Regenfälle und damit einhergehender Erdrutsche, die die einfachen Lehmhäuser der Leute wegschwemmten und Felder zerstörten.
Zu allem Unglück fährt auch die Pakistanische Regierung damit fort, alle Afghanen, die teilweise schon vor 30, 40 Jahren wegen der andauernden Kriege in Afghanistan ins Nachbarland geflüchtet waren, nach Afghanistan zurückzuschieben. Hinter der Grenze stranden sie komplett mittellos, ohne Arbeit und Perspektive, je wieder dahin zurückkehren zu können, wo sie ursprünglich mal zu Hause waren. Einen Teil dieser Tausenden von Menschen versorgen wir vor allem jetzt im Winter wieder mit Zelten, Decken und Lebensmitteln. Die Gesamtsituation in Afghanistan war also auch heuer wieder derartig bedrohlich für einen Großteil der Bevölkerung, dass wir einen beträchtlichen Anteil der uns anvertrauten Spenden für Nothilfe eingesetzt haben: Lebensmittelverteilung ca alle 3 Wochen an Hunderte armer Familien, Behinderte und Kranke, ganz besonders während der 4 Wochen im Ramadan. Genauso wichtig aber sind unsere diversen Schul- und Ausbildungsprojekte, Hilfen im medizinischen Sektor, bei der Solarstromgewinnung und am allerwichtigsten: die Bereitstellung von sehr vielen Arbeitsplätzen in unseren Projekten. All das gibt den Afghanen Hoffnung auf eine bessere Zukunft; es sind die effektivsten und kostengünstigsten Maßnahmen, Menschen vor lebensgefährlichen Fluchtwegen und oft aussichtslosem Flüchtlingsdasein zu bewahren: das ist auch Fluchtursachenbekämpfung. Ausführlichere Info, Fotos, Filme, Presseberichte erhalten Sie auf unserer Website oder durch unsere Newsletter ca 5 x/Jahr, wenn Sie uns Ihre Mailadresse mitteilen.
Wir freuen uns über Vortragseinladungen.
Herzlichen Dank für Ihre bisherige Unterstützung! Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und friedliches Neues Jahr!
Ihre Familie Erös“