Diese Weisheit stammt vom US-amerikanischen Ökonom Harry Markowitz, der das Diversifikationsprinzip begründet hat. Was sich ein bisschen sperrig liest, ist schnell auf den Punkt gebracht: das Zauberwort lautet Streuung und bezieht sich im Wesentlichen auf das Investieren in Aktien. Aber anstatt in wenige Top-Werte zu investieren, wird das Portfolio aus unterschiedlichen Aktien gebildet. Eine Börsenweisheit, die sich etabliert hat. Bereits in den 1960er Jahren konnte statistisch nachgewiesen werden, dass eine breite Aktienstreuung nicht nur die Rendite erhöht, sondern auch das Anlagerisiko minimieren kann.
Was bedeutet Diversifikation für den Vermögensaufbau?
Diversifikation bedeutet in der Finanzwirtschaft die Aufteilung und Streuung von Vermögen auf verschiedene Vermögenswerte. Das Kapital wird dafür beispielsweise in unterschiedliche Branchen oder Anlageklassen investiert, um so die Risiken der einzelnen Anlagen zu verringern.
So sacken niemals alle Anlagen gleichzeitig in den Keller und Anleger*innen sind für alle Schwankungen gut gewappnet.
Diversifizierung gilt als eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen und nachhaltigen Vermögensaufbau.
Was erreichen Anleger*innen durch Diversifikation?
Eine einzelne Geldanlage zeichnet sich grundsätzlich durch ein Zusammenspiel von drei Eigenschaften aus: Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite. Diese drei Eigenschaften sind je nach Investment zu unterschiedlichen Anteilen vertreten und können niemals gleichzeitig und gleichwertig mit einer Investition abgedeckt werden.
Das Zusammenspiel zwischen Liquidität, Rendite und Risiko wird mit Hilfe des „magischen Dreiecks“ der Geldanlage verdeutlicht, siehe auch Schaubild oben. Eine möglichst hohe Rendite bei geringem Risiko und jederzeitigen Verfügbarkeit ist oft der Wunsch von Anlegern. Das ist aber nicht möglich, da sich die Eckpunkte Rendite, Risiko und Liquidität nicht gleichzeitig realisieren lassen. Sie stehen in einem Spannungsfeld.
Wer beim Geld anlegen viel Wert auf Sicherheit legt, kann auf ein Festgeldkonto setzen, muss jedoch Abstriche bei Rendite und Verfügbarkeit machen. Wer wiederum im Zugriff auf sein Geld flexibel bleiben möchte, kann dafür Aktien nutzen, wird dafür aber mit einem erhöhten Risiko rechnen müssen.
Hier setzt die Diversifikation an. Ein Teil des Vermögens ist sicher angelegt, ein anderer direkt verfügbar und ein weiterer hat die Chance auf hohe Rendite: So kann die Regel des magischen Dreiecks ein stückweit umgangen werden. Denn je mehr Anlagewerte im Portfolio vertreten sind, desto besser gleichen sich die Eigenschaften der einzelnen Anlagen gegenseitig aus.
Mit einer breiten Diversifizierung ihres Investments und der Kombination verschiedener Geldanlagen haben Anleger*innen also den Vorteil, alle drei Eigenschaften in ihrem Portfolio vereinen zu können.
Für uns ist es daher sehr wichtig, mit Ihnen gemeinsam zu schauen, welche Bedeutung das jeweilige Ziel für Sie hat
Je wichtiger ein Kriterium für die persönliche Anlageentscheidung ist, umso größer wird in der Regel der Abstand zu den anderen Zielen.
Wenn das investierte Geld bei Bedarf schnell verfügbar sein soll, ist die Rendite im Normalfall deutlich niedriger als bei Anlagen mit längeren Laufzeiten. Zwar können Anleger auch Anteile an Indexfonds (sogenannten ETFs) börsentäglich wieder verkaufen, doch wegen schwankender Kurse kann dies zu Verlusten führen. Wer also aufgrund eines langen Anlagehorizontes auf eine hohe Liquidität gut verzichten kann, der sollte mehr Gewicht auf Sicherheit und vor allem Rendite legen und damit seinen Anlageerfolg verbessern.
Welche Arten der Diversifizierung sind für Anleger*innen möglich?
1.Diversifizierung nach Anlageklassen
Der Finanzmarkt besteht aus verschiedenen Anlage- oder Assetklassen, die unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren. Damit wird dafür gesorgt, dass Schwankungen innerhalb einzelner Klassen nicht die gesamte Anlage beeinflussen. Eine Aufteilung auf verschiedene Assetklassen kann die Anlage also besser absichern und vor ständigen Schwankungen schützen.
Anlageklassen im Überblick:
- Einlagen: Hierunter fallen klassische Sparformate wie Tages- oder Festgeldkonten. Einlagen sind zwar vergleichsweise sichere Anlagen, die Renditen sind jedoch sehr gering und fallen sogar häufig unter die Inflationsrate. Sie sind daher weniger geeignet für langfristige Geldanlagen.
- Immobilien: Wer in Immobilien investieren möchte, erwirbt entweder eine eigene Immobilie oder investiert in einen Immobilienfonds. Eigene Immobilien sind mit einer entsprechenden Wertsteigerung durchaus rentabel, können aber auch mit hohen Kosten und einem großen Zeitaufwand verbunden sein. Offene Immobilienfonds gelten als risikoarm und wertstabil, außerdem sind die Vermögenswerte häufig über verschiedene Nutzungsarten und Standorte verteilt und damit breit gestreut.
- Wertpapiere: Zu den wichtigsten Wertpapieren gehören Aktien, Anleihen, Aktienfonds, ETFs und Zertifikate. Während Anleihen als recht risikoarme Anlagen gelten, zählen Aktien, Aktienfonds und ETFs zu den risikoreicheren Investments mit entsprechend höheren Renditechancen.
- Rohstoffe: Rohstoffe sind eine heterogene Klasse und umfassen Edel- und Industriemetalle, Öle und Kohle aber auch Weizen und andere Agrarstoffe.
- Alternative Investments: Diese Klasse fasst verschiedene Finanzprodukte zusammen, die nicht zu Aktien, Geldmarktinstrumenten, Investmentanteilen oder Bankguthaben zählen. Zum einen sind das eher risikoarme Produkte wie Offene Immobilienfonds (OIFs). Zum anderen zählen aber auch viele risikoreichere Produkte dazu, die vor allem wohlhabenden und exklusiven Anlegergruppen vorbehalten sind, zum Beispiel Hedgefonds, Private Equity oder Geschlossene Immobilienfonds.
2. Diversifizierung nach Anlagehorizont
Eine weitere Art der Diversifizierung richtet sich nach dem individuellen Anlagehorizont: Geldanlagen unterscheiden sich häufig nach ihrer jeweiligen Laufzeit. Für die Gestaltung eines diversifizierten Portfolios ist es daher ratsam, Geldanlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu kombinieren.
So können Anleger*innen vermeiden, dass alle Geldanlagen zum gleichen oder ähnlichen Zeitpunkt fällig werden. Denn wenn eine Reihe von Anlagebeträgen reinvestiert werden soll und dieser Zeitpunkt zum Beispiel auf eine Niedrigzinsphase fällt, drohen Anleger*innen dadurch deutliche Verluste.
Geldanlagen mit langen Laufzeiten bieten meist gute Renditechancen, das angelegte Geld bleibt allerdings über einen entsprechend langen Zeitraum fest gebunden. Wer ausschließlich auf langfristige Geldanlagen vertraut, muss darauf achten, über diesen Zeitraum nicht die eigene Zahlungsfähigkeit zu gefährden.
Eine Diversifizierung nach Anlagehorizont erreichen Anleger*innen also mit einer Kombination aus kurz-, mittel- und langfristigen Investments.
Gekonnt gestreut: Was macht eine gute Diversifizierungsstrategie aus?
Damit Anleger*innen ihr Vermögen breit diversifizieren können, steht zuerst der Aufbau des Portfolios im Mittelpunkt. Unter Portfolio versteht man im Finanzwesen die Summe der verschiedenen Finanzprodukte, in die investiert wird. Sobald also das Vermögen in zwei oder mehr Produkte angelegt wird, kann man von einem Portfolio sprechen.
Eine gute – auf Diversifizierung ausgelegte – Investmentstrategie zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Finanzprodukte nicht willkürlich miteinander kombiniert werden.
In unserer Beratung achten wir darauf, eine unterschiedlche Wertenwicklung der verschiedenen Assets zu berücksichtigen:
Mit einer Unternehmensaktie auf der einen Seite und zum Beispiel Immobilien als Kapitalanlage auf der anderen Seite werden im Portfolio verschiedene Märkte vertreten, die für einen Risikoausgleich sorgen. Je stärker sich die Anlagen also voneinander unterscheiden, desto besser wird ein Portfolio diversifiziert. Dabei können auch verschiedene Finanzprodukte aus einer Anlageklasse miteinander kombiniert werden – wichtig ist, dass die Assets bei gleichen Marktbedingungen möglichst unterschiedliche Reaktionen hinsichtlich Risiken und Rendite aufweisen.
Diversifikation ist bei unserer Beratung ein Kernpunkt.