Was sollten Sie alles berücksichtigen, damit Ihr Geld erfolgreich für Sie arbeitet?
Investieren Sie in GRÜN
Das Konzept klingt genauso einfach wie sinnvoll – man legt sein Geld in Unternehmen an, die ökologisch und/oder sozial wirtschaften. So tut man etwas fürs Klima, für den Planeten – und für das eigene Bankkonto. Für diese Form der „Geldanlage mit gutem Gewissen“ steht in der Finanzbranche das Kürzel ESG.
E wie Umwelt (Environment), S wie Sozial (Social), G wie gute Unternehmensführung (Governance).
Wer in ESG Fonds investiert, muss sich die ökologischen oder sozialen Firmen nicht persönlich heraussuchen, sondern bekommt diese im Paket präsentiert. Inzwischen gibt es neben den klassischen ESG Fonds auch viele ESG Indexfonds. Das bedeutet, Sie investieren in einen Index, also in einen Korb von Werten, der einen Markt annährend in seiner ganzen Breite abbildet. Der Markt – das kann ein Land sein, eine Region oder auch die ganze Welt. Bei der Auswahl der Firmen gilt: manchmal sind ganze Branchen, wie etwa die Rüstungsindustrie, ausgeschlossen. Ansonsten setzten ESG Indexfonds aber auch auf die jeweils kompatibelsten Unternehmen einer Branche. Es kann somit auch ein Ölmulti oder eine Airline im Portfolio sein, wenn sie grüner arbeiten als die Konkurrenz.
In der Hochphase der Corona Pandemie haben nachhaltige Indexfonds gezeigt, dass sie erstaunlich widerstandsfähig sind. Sie zogen viel neues Geld an. Aber sind sie auch auf Dauer robust und wie schneiden sie in der aktuellen Krise ab?
Die Ratingagentur Scope gibt entsprechende Antworten. Diese schlüsselte bereits 2020 auf, dass die ESG Indexfonds in den größten Corona Wirren sogar etwas weniger verloren als der klassische Weltindex. Statt 19 Prozent wie der MSCI World büßten die nachhaltigen Varianten der weltweiten Aktienindizes nur 17 Prozent ein.
Uns freut das
Wir versuchen seit einiger Zeit, unsere Kund*innen davon zu überzeugen, dass man keine Rendite einbüßt, wenn man ökologisch und sozial investiert. Dass Öko-Investor*innen ihr Geld nicht nur in Solarparks stecken. Dass man mit Hilfe der ESG Kriterien in fast jede Branche der Welt investieren kann.
Dieser breite Ansatz ist gut und schlecht zugleich. Schlecht, weil eben so manches in einem ESG Indexfonds stecken kann, welches man dort nicht vermuten würde. Gut weil sich dadurch die Performance der nachhaltigen Indizes gar nicht großartig von den konventionellen unterscheidet. Meist schneiden sie sogar noch ein Stückchen besser ab, weil: in ESG Fonds stecken viele Qualitätsunternehmen mit soliden Geschäftsmodellen, sagen Scope Analysten. Und diese sind grundsätzlich weniger krisenanfällig. Auch große Tech Konzerne finden sich darin, weil sie wenig CO2 ausstoßen.
In der Pandemie half das den ESG Fonds besonders.
Außerdem kam ihnen zu Gute, dass sie von jeher wenig auf Energie- und Rohstofffirmen setzten – und diese wurden im Crash 2020 besonders hart getroffen.
Auf Jahressicht 2020 verlief der herkömmliche Index auf die wichtigsten Unternehmen weltweit, der MSCI World, und seine nachhaltigere Variante, der MSCI World ESG, überraschend gleich. Beide verloren 21 Prozent. Folglich lief der ESG Index dieses Mal nicht stabiler, aber der Verzicht auf Energieunternehmen hat ihm aber zumindest auch nicht geschadet.
Für Sie als Anleger sollte aber sowieso nicht die kurzfristige Betrachtung zählen, sondern die lange Sicht. Und da spielen die ESG Indizes wieder ihre Vorteile aus:
Der normale Weltindex legte in den vergangenen fünf Jahren um rund 17 Prozent zu – der ESG Weltindex hingegen schaffte 28 Prozent.
Quelle: Stern Magazin