Deswegen unterstützen wir von Herzen seit Jahren Projekte und Initiativen, die sich den Erhalt, den Schutz und die Wiederaufforstung von Wäldern zur Aufgabe gemacht haben.
Dabei fangen wir vor unserer Haustür an:
1. Stadt Rosbach vor der Höhe: „10.000 neue Bäume für den Rosbacher Stadtwald“.
Bereits drei Mal fand immer im November unter dem Motto „Wir pflanzen den Wald von morgen“ eine Pflanzaktion der Stadt Rosbach v. d. H. statt. In den Vormittagsstunden konnten insbesondere Familien mit Kindern per Shuttle die große Pflanzfläche erreichen und dort unterschiedliche Bäumchen pflanzen. Die Aktion wurde jedes Mal sehr gut angenommen und jeweils um die 100 Personen, größtenteils Eltern mit Kindern, kamen im Wald oberhalb vom bekannten Steinbruch im Rosbacher Forst zusammen und schwangen fleißig die Spaten – unterstützt von Förstern, Nabu und dem BUND. Für das leibliche Wohl und ein Feuerchen zum Aufwärmen sorgte die Jugendfeuerwehr Rosbach.
Dieses Projekt ist der Stadt Rosbach seit Jahren ein besonderes Anliegen. Der Wald hat durch unterschiedliche Umweltfaktoren (Unwetter, Trockenheit, Borkenkäfer) stark gelitten und ist freien Pflanzflächen gewichen. Das diese aufgeforstet werden, ist besonders wichtig für die Tierwelt und die wasserregulierende Wirkung der Wälder.
Durch die exponierte Höhenlage der Fläche und die Tatsache, dass der Mutterboden mit einer dicken Schicht lockeren Humus bedeckt ist, können hier angewehte Baumsamen nicht Wurzeln schlagen. Es dauert schlicht zu lange, bis der Mutterboden erreicht wird – vorher werden sie weg geweht. Deswegen haben Bäume hier nur eine Chance, wenn sie mit genügend Wurzeln tief genug eingegraben werden.
Das haben die vielen fleißigen Helfer an den Sonntagen erfolgreich getan. Um sicherzustellen, dass die Bäume auch anwurzeln und dann entsprechend wachsen, wurden Setzlinge aus einer hiesigen Baumschule ausgesetzt – sie sind an das Wetter schon gewöhnt und entsprechend widerstandsfähig. Auch die Experten vor Ort achteten darauf, dass die Bäumchen tief genug eingesetzt wurden.
Und wie geht es den Setzlingen inzwischen?
Sehr gut!
Bei der ersten Pflanzaktion sagte Tina Danglidis vom Magistrat der Stadt Rosbach:
„ Wir rechnen mit mindesten 80 Prozent überlebender Bäume, wenn nicht sogar noch mehr, deswegen achten wir besonders auf die Qualität der kleinen Nachwüchse und haben Fachkräfte mit vor Ort beim Pflanzen“.
Es sieht auf der Pflanzfläche absolut so aus, als wäre diese Vorhersage eingetroffen. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Steffen Maar, dem Bürgermeister von Rosbach, zeigte sich dieser sehr erfreut über die Entwicklung der unterschiedlichen Babybäumchen. Einige entwickeln sich unterschiedlich schnell, aber viele sind schon zu sichtbarem Nachwuchs geworden und treiben munter aus, trotz einiger Schäden durch das Wetter des letzten Jahres. Abgestorbene Setzlinge sind erfreulicherweise die Ausnahme.
Schauen Sie gerne hier in das interessante Interview mit Frank Kesper und Steffen Maar, welches wir vor Ort gedreht haben:
2. Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Gerne stellen wir Ihnen die ZGF und ein besonders interessantes Projekt in Deutschland vor:
„Wir schützen Wildnis und Wildtiere
Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt ist eine internationale Naturschutzorganisation. Von unserem Büro in Frankfurt am Main koordinieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Projekte in 18 Ländern.
Weltweit arbeiten 1.504 Kolleginnen und Kollegen für die ZGF-Schutzprojekte. Unser gemeinsames Ziel ist die Erhaltung von Wildtieren und Wildnis. Wir arbeiten dort, wo Nationalparks und Wildnis Gebiete unsere Hilfe brauchen.
Unsere Partner in den Schutzprojekten sind lokale Gemeinden, Naturschutzbehörden, Nationalparkverwaltungen und andere NGOs. Wir unterstützen unsere Partner praktisch, unbürokratisch und langfristig.
Unsere Vision
Unsere Vision ist eine Welt, in der Wildtiere und Wildnis aufgrund ihres intrinsischen sowie wirtschaftlichen Wertes für heutige und zukünftige Generationen geschätzt und nachhaltig geschützt werden.
Unsere Mission
Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt bewahrt Wildtiere und ihre Lebensräume, und dies vor allem in Schutzgebieten und herausragenden Wildnis Regionen.
Nationalpark Hohe Schrecke
Schutz der Buchenwälder in der Hohen Schrecke
In der Hohen Schrecke in Nordthüringen birgt ein fast vergessener Wald wertvolle Naturschätze: alte Baumriesen, Wildkatzen, Fledermäuse und Käfer, die es sonst nur noch in Urwäldern gibt (sogenannte Urwald-Reliktarten). Wir unterstützen die Naturstiftung David seit 2009 dabei, diese einzigartigen naturnahen Waldbestände zu bewahren.
Übergreifendes Ziel ist eine enge Verzahnung zwischen großflächig ungenutzten und besonders naturnah genutzten Wäldern. Es gibt zwei große Wildnis Bereiche: das besonders wertvolle Wiegental mit seinen uralten Buchen und Eichen und am ehemaligen Schießplatz das sogenannte Plateau. Beide Wildnis Bereiche sollen durch kleinere Trittsteine aus nutzungsfreien Waldflächen miteinander verbunden werden, damit Wildnis Arten, wie die spezialisierten Urwaldkäfer, problemlos hin und her wechseln können. Auf mindestens 2.000 Hektar soll so ein Biotopverbund aus Wildnis Flächen entstehen.
Ausweisung als Naturschutzgebiet
Wir sichern die Flächen durch einen Eintrag ins Grundbuch und zusätzlich durch einen zivilrechtlichen Vertrag ab. Zusätzlich plant das Land Thüringen, die Wildnis Entwicklung in der Naturschutzgebietsverordnung festzuschreiben.
Quick Facts
Entwicklung des Schutzgebiets
Im Projektgebiet der Hohen Schrecke gibt es viele verschiedene Flächeneigentümerinnen und -eigentümer. Wir unterstützen und beraten die Naturstiftung David bei der Entwicklung des Projektgebiets. Ziel ist es zum Beispiel, ein übergreifendes Wildtiermanagement zu entwickeln, das auch Jagdruhezonen ermöglicht. Dank unseres Projekts kann die Hohe Schrecke inzwischen auf Naturerlebniswegen erwandert und mit dem Fahrrad erkundet werden, ohne dass sensible Bereiche beeinträchtigt werden.
Projektförderung
Das Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke wird zu 90 Prozent von öffentlichen Geldern finanziert. Wir unterstützen die Naturstiftung David finanziell beim Eigenanteil von zehn Prozent, der insbesondere für die Schaffung der Wildnis Bereiche eingesetzt wird.”
Weitere, tolle Projekte, die es lohnen, unterstützt zu werden:
3. Rettet den Regenwald e.V.
Gerne stellen wir Ihnen den Verein vor und ein besonders interessantes Urteil aus Hamburg. Das war zwar schon in 2023, ist aber wegweisend für viele NGO´s in Deutschland und international.
„Dem Regenwald eine Stimme geben – das haben wir uns zur Aufgabe gemacht. In all seiner Vielfalt und Pracht wollen wir ihn erhalten. Als Hort der Artenvielfalt, als Bollwerk gegen die Klimakrise und als Heimat von Millionen Menschen. Doch die Wälder sind in Gefahr und verschwinden in rasantem Tempo. Wir arbeiten daher rund um den Erdball mit engagierten und mutigen Umweltschützer:innen zusammen.
Konzern scheitert mit Einschüchterungsklage gegen Rettet den Regenwald e.V.
Der Palmölkonzern Korindo ist mit einer von ihm initiierten Klage gegen Rettet den Regenwald e.V gescheitert.
Das Verfahren ist beendet, ohne dass sich die Klägerin mit auch nur einem Punkt durchsetzen konnte. Rettet den Regenwald e.V. musste weder eine Unterlassungserklärung abgeben noch die geforderten Richtigstellungen veröffentlichen.
- Die Klägerin gab nach über drei Jahren Prozessdauer in einem auf Anregung des Gerichts geschlossenen Vergleichs alle Klageforderungen auf und verpflichtete sich drei Viertel der Prozesskosten zu zahlen.
Hamburg, 21.02.2023.
Nach über drei Jahren ist eine Klage gegen den Verein Rettet den Regenwald e.V. vor dem Landgericht Hamburg sang- und klanglos zu Ende gegangen. Die Umweltschützer waren im Zusammenhang mit Aussagen in einem offenen Brief an mehrere Firmen verklagt worden, in dem sie die Regenwaldzerstörung durch die indonesische Unternehmensgruppe Korindo in der Provinz Papua kritisiert hatten.
Formal hatte die indonesische Firma Kenertec die Umweltschützer verklagt, allerdings betont, Teil der Korindo-Gruppe zu sein. Der Konzern wiederum hat niemals bestritten, die treibende Kraft hinter der Klage zu sein.
Die Klägerin gab schließlich im Rahmen eines auf Anregung des Gerichts geschlossenen Vergleichs alle Forderungen auf und übernahm drei Viertel der Verfahrenskosten.
Kenertec hatte gefordert, dass der Verein und ein Partner der US-Organisation Mighty Earth Aussagen zum Einsatz von Bulldozern und Feuer im Zusammenhang mit der Rodung von Regenwald widerrufen und zukünftig unterlassen. Das Gericht hatte jedoch bereits sehr früh deutlich gemacht, dass die Ansprüche auf Widerruf keine Aussicht auf Erfolg hätten. Schließlich deuteten die Richter mit Blick auf die klagende Firma sogar an, die Klage vollständig abzuweisen und regten den Vergleich an, mit dem das indonesische Unternehmen die Ansprüche aus dem beanstandeten Schreiben aufgab.
„Drei Jahre lang hat uns diese Klage beschäftigt und wertvolle Zeit geraubt. Es war ein Kampf David gegen Goliath. Es spricht Bände, dass Korindo keine seiner Forderungen durchgesetzt hat“, sagt Bettina Behrend, Erste Vorsitzende von Rettet den Regenwald e.V. „Nach unserem Eindruck war es eine Einschüchterungsklage. Sie sollte uns einschüchtern und andere Organisationen abschrecken. Es ist gut, dass Korindo mit diesem Versuch gescheitert ist.“
„Das Verfahren erfüllt eine Reihe von Kriterien einer Einschüchterungsklage, die die Europäische Kommission mit einer im letzten Jahr vorgeschlagenen Richtlinie bekämpfen will. Unter anderem hatte das Hamburger Gericht zwischenzeitlich erwogen, Zeugen in Indonesien vernehmen zu müssen. Es ist gut, dass die verklagten NGOs sich durch den Vergleich nun wieder ihrer eigentlichen Arbeit widmen können. Aber das grundsätzliche Problem derartiger Klagen bleibt“, sagt Roger Mann, Rechtsanwalt und Professor für Presserecht an der Universität Göttingen, der die Beklagten vertreten hat.
Regenwaldvernichtung in Indonesien kritisiert
„In Indonesien gehört Korindo zu den Firmen, die für einen großen Teil der Regenwaldzerstörung verantwortlich sind“, sagt Indonesienexpertin Marianne Klute, Vorsitzende von Rettet den Regenwald e.V.: „Auch wegen dieser Klage haben wir noch intensiver über Regenwaldzerstörung in der Provinz Papua berichtet. Wenn uns Korindo mundtot machen wollte, haben sie das Gegenteil erreicht. Wir stärken den Menschen in Indonesien den Rücken, dass auch sie gegen Korindo bestehen können und ihren Regenwald gegen die Firma verteidigen können.“
Petition mit 216.620 Unterschriften – EU-Richtlinie gegen Einschüchterungsklagen
Rettet den Regenwald e.V. hat nach dem Eingang der Klage eine europaweite Bewegung gegen Einschüchterungsklagen mitorganisiert und gehört zu den frühen Mitgliedern des europaweiten Bündnisses gegen SLAPP namens CASE. Diese Organisation hat Korindo 2021 den Negativpreis „Internationaler Rüpel des Jahres“ verliehen.
Eine Petition gegen Einschüchterungsklagen von Rettet den Regenwald e.V., dem Umweltinstitut München e.V. und Sumofus wurde von 216.620 Menschen unterschrieben. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Věra Jourová nahm die Unterschriften persönlich in Brüssel entgegen und legte einen Entwurf einer Richtlinie gegen SLAPPs vor, der Klagen wie diese erschweren soll. Auch die Bundesregierung arbeitet an einem ähnlichen Gesetz.
Weltweite Solidarität mit Umweltschützern
International schlug die Einschüchterungsklage Wellen. Mehr als 90 Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland, Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien erklärten ihre Solidarität mit Rettet den Regenwald e.V. In einer Deklaration heißt es: „Wer Aktivisten und Organisationen verklagt, die sich für eine gerechtere Gesellschaft und die Natur einsetzen, attackiert uns alle!“
Die Klage von Kenertec ging am 20.12.2019 kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist beim Landgericht Hamburg ein, Prozessauftakt war am 22.1.2021. Durch Vergleichsbeschluss des Gerichts vom 21.2.2023 wurde das Verfahren nun beendet.”
Weitere, tolle Projekte, die es lohnen, unterstützt zu werden: