Das kommt ganz darauf an, wie alt man gerade ist.
In einer kleinen Firma im hessischen Fulda arbeiten Mitarbeiter aus 3 Generationen. Ihr persönlicher Blick auf die spätere Rente ist dabei ganz unterschiedlich. Denn für den erfahrensten Mitarbeiter sind es nur noch ein paar Jahre, für den jüngeren Kollegen noch ganze 30 Jahre und für den Auszubildenden in Bürowirtschaft noch knapp ein halbes Jahrhundert.
Der erfahrende Kollege hat das Ende seines Arbeitslebens als Außendienstmitarbeiter bereits fest im Blick. In spätestens 5 Jahren – mit 67 – wird er in den Ruhestand gehen. Seine voraussichtliche Rente wird um die 1.600€ betragen. Und das sieht auch so aus, als wenn es dabei bleibt.
„Wer so kurz vor der Rente stehe, müsse sich tatsächlich keine Sorgen machen“, sagt Alexander Ludwig, Wirtschaftswissenschaftler an der Frankfurter Goethe-Universität. „Ein durchschnittlicher Beschäftigter kurz vor der Rente kann sich noch auf ein relativ stabiles Rentenniveau verlassen“.
Das Thema Rente ist auch seit September im Bundesrat präsent. Die Regierung möchte das sogenannte „Rentenpaket II“ zeitnah verabschieden.
Seit Jahren ringen Regierungen um die Zukunft der Rente, wie wir sie in Deutschland seit den 1950 Jahren kennen.
Und die geht so: viele Beschäftigte zahlen einen Teil ihres Einkommens in einen großen Topf, aus welchen dann die Renten der aktuellen Ruheständler bezahlt werden. Um dann, wenn sie selber Rentner sind, auch eine entsprechende Summe im Monat zu bekommen.
So weit, so geht nicht mehr.
Der demografische Wandel lässt dieses „System des Generationenvertrages“ nicht mehr zu.
Denn: seit den 1990ger Jahren gehen die Geburtenzahlen deutlich zurück, und damit der Anteil der Bevölkerung, der arbeitet und somit in den großen Topf einzahlt. Gleichzeitig gehen immer mehr Arbeitnehmer in Rente und werden immer älter.
„Die Verschiebungen zwischen den Anteilen der Hauptaltersgruppen der Bevölkerung sind gravierend. So ist beispielsweise der Anteil der unter 20-Jährigen zwischen 1950 und 2022 von 30 auf 19 Prozent zurückgegangen. Das Altern der Bevölkerung bedeutet auch, dass Hochaltrigkeit zum Massenphänomen wird. 1950 war jeder hundertste Einwohner 80 Jahre und älter. Heute ist bereits jeder Vierzehnte hochaltrig und ab etwa 2040 könnte es mehr als jeder Zehnte sein“.
Quelle: demografie-portal.de
Kommen wir zurück auf die kleine Firma in Fulda.
Was bedeutet diese Entwicklung für den jüngeren Kollegen, der noch 30 Jahre seines Arbeitslebens vor sich hat? Auf jeden Fall ist die Unsicherheit groß. Denn statistisch – siehe Graphik – kommen immer weniger Beitragszahler auf einen Rentner. 1990 waren es noch 5, 2021 nur noch 3 und ab 2025 werden nur noch 2 Beschäftigte für einen Rentner aufkommen müssen.
Klar ist auf jeden Fall – die Beiträge werden weiter steigen.
Johannes Geyer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin sagt: Auf alle, und damit auch auf die heute 30-Jährigen komme eine jährliche Steigerung des Beitragssatzes für die Rentenversicherung zu.
Wie steigen die Rentenbeiträge?
Der Rentenbeitragssatz liegt aktuell bei 18,6 Prozent des Bruttolohns. Ohne Reform würde der Rentenbeitragssatz laut Prognose bis 2030 auf 20,2 und bis 2040 auf 21,3 Prozent steigen. Die geplante Sicherung des Rentenniveaus allein ließe den Beitragssatz laut Gesetz bis 2040 sogar auf 22,6 Prozent steigen.
Doch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verspricht: “Wir sorgen vor, dass die Beiträge in der zweiten Hälfte der 30er-Jahre nicht zu stark steigen.”
Und trotzdem:
Obwohl auf die jüngere Generation steigende Beitragssätze zukommen – sollte der Gesetzentwurf unverändert umgesetzt werden – wird die gesetzliche Rente eines Tages nicht reichen.
Es ist hier nicht die Frage, ob Sie privat vorsorgen sollten – Sie müssen!
Sprechen Sie uns dazu an. Wir erarbeiten mit Ihnen gemeinsam einen konkreten Plan, wie Sie für Ihren Ruhestand Vermögen aufbauen.
Und jetzt nochmal zu dem Auszubildenden in Bürowirtschaft.
Sein Rentenbeginn könnte im Jahr 2070 sein.. wie dann die Lage dann in Sachen Rente sein wird ist völlig ungewiss.
Aber wie bei vielen jungen Menschen denkt er nicht an ans Alter, hat er oft andere Prioritäten: „Ich will mit meinen Freunden Spaß haben, in den Urlaub fahren, am Wochenende Party machen, ein cooles Auto fahren“.